Filzen gehört wahrscheinlich zu den ältesten Techniken der Textilverarbeitung.
Da Filz jedoch recht schnell verrottet, existieren kaum archäologische Funde. Die ältesten Filzfunde (Decken, Socken, Wandbehänge usw.) wurden 1929 von russischen Wissenschaftlern bei Ausgrabungen in den Grabfeldern von Pazyryk (im Hochland von Altai in Sibirien) gefunden.
Diese Textilarbeiten stammen aus der Zeit von 600 bis 200 v. Chr. u. Sie blieben in den Grabstätten über Jahrtausende erhalten, weil sie hier "tiefgefroren" waren. Bis heute verwenden die Mongolen Filz zur Herstellung ihrer Zelte (den Jurten). Die vielseitigen Eigenschaften des Filzes bewahrt die Jurtebewohner vor Regen, Schnee und Hitze.
Auch die türkischen Schafhirten nutzen diesen Effekt mit ihren Filzmänteln. In Europa ist die manuelle Herstellung des Filzes fast vollkommen in Vergessenheit geraten. In Deutschland löste die industrielle Herstellung das Handwerk ab. Nur an wenigen Stellen - insbesondere in Skandinavien - wurde die Filztradition bewahrt.